Ergebnis der Zählung liegt vor / Hessen Mobil hält vierstreifigen Ausbau für nötig

ROSENGARTEN – Der Fahrzeugverkehr durch den Stadtteil Rosengarten ist zurückgegangen. Das ist das Ergebnis einer Verkehrszählung, die im Sommer 2013 stattfand. Bei der Straßenbaubehörde Hessen Mobil ist man nach wie vor der Ansicht, dass angesichts der bestehenden Verkehrsbelastung eine vierstreifige Fahrbahn erforderlich ist.

Für die Südumgehung Rosengarten läuft derzeit das Planfeststellungsverfahren. Nach Kritik an alten Daten, die einer Verkehrsprognose für 2025 zugrunde lagen, sagte Hessen Mobil bei einer

Nach wie vor fahren viele Autos und Lastwagen durch Rosengarten. Allerdings ist die Zahl der Fahrzeuge auf der B 47 in den letzten Jahren gesunken. Foto: AfP Asel

Nach wie vor fahren viele Autos und Lastwagen durch Rosengarten. Allerdings ist die Zahl der Fahrzeuge auf der B 47 in den letzten Jahren gesunken.
Foto: AfP Asel

Anhörung zu, die Fahrzeuge, die die Ortsdurchfahrt Rosengarten nutzen, nochmals zu erfassen. „Hintergrund dieser Zusage sind die zwischenzeitlich im Zuge der B 44 gebauten Ortsumgehungen Groß-Rohrheim und Bobstadt sowie die Landesstraße 3261/Ortsumgehung Hofheim, die in der Analyse noch nicht Gegenstand der in das Verfahren eingebrachten Verkehrsuntersuchung von 2006 waren“, erläutert Jochen Vogel von Hessen Mobil in Heppenheim auf Anfrage unserer Zeitung. Die Zählung fand im Sommer 2013 statt: Es wurde nicht nur an zwei Tagen der Verkehr gezählt, sondern Autofahrer wurden angehalten, um zu erfahren, was Startpunkt und Ziel der Fahrt waren. Das Ergebnis: 20 000 Fahrzeuge waren in 24 Stunden auf der Nibelungenstraße gezählt worden. Das sind 12 Prozent weniger als 2006.

In der Prognose für 2025 geht der Verkehr noch etwas zurück: um 17 Prozent im Vergleich zu 2006. Konkret wird geschätzt, dass in elf Jahren 19 800 Fahrzeuge täglich in Richtung Osten unterwegs sein werden, rund 27 000 in Richtung Westen bis zur L 3261-Einmündung, und etwa 31 000 in Richtung Worms ab dieser Einmündung. „Der Gesetzgeber hat im Bundesverkehrswegeplan den vierstreifigen Ausbau der B 47 als vordringlichen Bedarf gesetzlich festgeschrieben. Damit soll die überregionale Verbindungsfunktion der B 47, als Querspange zwischen den östlich verlaufenden Autobahnen A 5 und A 67 und der westlich verlaufenden A 61, gestärkt werden“, sagt Vogel. Diese Netzkonzeption werde durch die fortgeschriebene Verkehrsuntersuchung 2013 bestätigt. Auch die Richtlinie für die Anlage von Landstraßen empfehle für solche Verkehrsbelastungen den zweibahnig-vierstreifigen Ausbau der Fahrbahn.

Vogel erwartet, dass im hessischen Verkehrsministerium noch dieses Jahr der Planfeststellungsbeschluss erfolgt und nach der Unterschrift von Minister und dem Lampertheimer Bürgermeister Baurecht vorliegt. „Die Planung wurde ausführlich gemacht, alle Einwände abgewogen, damit es keine Angriffspunkte für Klagen gibt“, erläutert Vogel. Sollte es dennoch Klagen geben, dann würden diese vom Verwaltungsgericht überprüft. Der Bund werde aber wohl erst dann Geld zur Verfügung stellen, wenn für die gesamte Trasse zwischen Worms und Lorsch Baurecht besteht. „Für die Strecke zwischen Riedrode und Lorsch gibt es noch kein Baurecht“, betont Vogel und wagt auch keine Prognose, wann das so weit sein wird.

Eine Stellungnahme der Stadt Lampertheim zur Verkehrszählung sei noch in Arbeit, sagt Stefan Nickel, Pressesprecher der Behörde, auf Anfrage. Voraussichtlich werde das Thema in der übernächsten Gremienrunde behandelt.

Dr. Willi Billau, Sprecher der Landwirte, die gegen eine Ortsumfahrung Rosengarten sind, zeigt sich über die Zahlen erfreut. „Das ist ein Argument für uns. Meine Kollegen haben mir das Signal gegeben, dass wir bei der Umgehung nicht mitmachen. Für ein so kleines Stück muss man keine riesige Umgehung bauen“, urteilt der Lampertheimer Landwirt. Nach wie vor favorisieren die Bauern die Lösung, die B 47 mit drei oder vier Fahrspuren im Ort zu belassen, damit keine wertvollen Ackerflächen verloren gehen. Den Besitzern der Häuser, die einer Verbreiterung der Straße im Weg wären, müsste ein Angebot gemacht werden. „Es geht ums Prinzip. Wenn wir einknicken, dann passiert das woanders genauso“, zeigt sich Billau kämpferisch.

Mit freundlicher Genehmigung der Lampertheimer Zeitung
www.lampertheimer-zeitung.de

Quelle: Lampertheimer Zeitung vom 28.12.13