B 47-UMGEHUNG Bürger des Rosengartens drängen auf Runden Tisch mit den kritischen Landwirten
Die Aktionsgemeinschaft Ortsumgehung Rosengarten (AGOR) hat in diesem Jahr wieder Aktivitäten entfaltet, weil es mit der Realisierung des Straßenprojekts nur recht langsam vorangeht. Im September diskutierten AGOR-Mitstreiter mit dem Bürgermeister und Politikern die nächsten Schritte.
Einigkeit erzielten die Beteiligten am Ende, dass ein Runder Tisch ins Leben gerufen wird, an welchem mit den Landwirten gesprochen werden soll. Das Ziel: eine Klage der Bauern gegen den bevorstehenden Planfeststellungsbeschluss zu verhindern. Die Landwirte sind gegen die Umgehung, weil zu viel Ackerfläche verloren geht. Sie plädierten für eine innerörtliche Lösung.
AGOR-Mitstreiter Manfred Leiner teilte am Montag mit, dass er am Freitag, 15. November, mit Bürgermeister Erich Maier zum Thema Runder Tisch mit den Landwirten gesprochen habe. Maier sagte, dass von Hessen Mobil die Information vorliege, mit einem Ergebnis zu der durchgeführten Verkehrszählung sei erst Mitte Dezember zu rechnen. Für den Runden Tisch mit den Landwirten müssten aber die Zahlen der Verkehrszählung vorliegen.
Bereits am 17. September, so Leiner, habe die Bundestagsabgeordnete Christine Lambrecht (SPD) Kontakt zu Hessen Mobil aufgenommen, um etwas zur Verkehrsuntersuchung B 47 Rosengarten zu erfahren. Am 8. Oktober habe sie von der Behörde folgende Antwort erhalten: „Nach Rücksprache mit dem von uns beauftragten Büro kann ich Ihnen mitteilen, dass sich die Fertigstellung der Verkehrsuntersuchung zur B 47 OU Rosengarten bis Ende Oktober verzögern wird. Nach interner Plausibilitätskontrolle werden wir Ihnen bis Ende November eine Kopie der Untersuchung zukommen lassen.“
Christine Lambrecht habe dann nachgefragt, warum schon wieder mit einer Zeitverzögerung zu rechnen sei. In der Antwort vom 15. Oktober heißt es: „Die Erstellung eines Verkehrsgutachtens ist eine komplexe Leistung und als wesentlicher Bestandteil der Planrechtfertigung für den vierstreifigen Neubau der Ortsumgehung Rosengarten zu werten. Für die Rechtssicherheit des Verfahrens ist es daher erforderlich, dass das Gutachten ohne Zeitdruck und fehlerfrei erstellt wird.“ Eine zeitliche Verschiebung des Gesamtprojektes, so Hessen Mobil, sei durch die „geringfügige Verzögerung des Verkehrsgutachtens“ nicht zu erwarten.
Die AGOR glaubt, diese Vorgehensweise beruhe darauf, dass seitens der Landwirtschaft und deren rechtlichen Vertretern ständig damit gedroht werde, gegen die Südumgehung Rosengarten zu klagen. „Wir sind der Meinung, dass die Landwirte den Klageweg gegen die Südumgehung nicht einschlagen sollten, und dafür gibt es unsererseits Begründungen und Argumente, die wir den Landwirten mitteilen möchten.“
Da Bürgermeister Maier zum Ende des Monats aus dem Amt scheidet, wendet sich die AGOR nun an den Ersten Stadtrat Jens Klingler mit der Bitte, das Thema Runder Tisch mit dem neuen Bürgermeister Gottfried Störmer anzugehen und für den Januar 2014 einen Termin zu organisieren. Die AGOR bietet dafür Unterstützung an.
„Anfang Oktober 2013 habe ich mit dem Ersten Vorsitzenden des Bauernverbandes Lampertheim, Gerd Knecht, ein Telefongespräch zu diesem Thema geführt, mit der Frage, ob sie (die Landwirte) an einem solchen Runden Tisch interessiert seien. Er hat sofort geantwortet, dass sie stets zu Gesprächen bereit sind“, so Leiner. Die AGOR drängt auf den Bau der Umgehung, weil die Unfallgefahr und die Lärmbelastung im Rosengarten sehr hoch seien.
Von Oliver Lohmann
Mit freundlicher Genehmigung der Lampertheimer Zeitung
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Quelle: Lampertheimer Zeitung vom 29.10.13