Von Oliver Lohmann

STRASSENBAUPROJEKT Ortsvorsteher Schmitt ist enttäuscht / AGOR will für VB+ kämpfen

LAMPERTHEIM – Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) hat am Mittwoch den Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplans (BVWP) 2030 vorgestellt. Die 4-streifige Ortsumgehung Rosengarten sowie die 4-streifige Erweiterung der B 47 östlich von Rosengarten bis Lorsch sind darin für den „vordringlichen Bedarf“ vorgesehen.

„Wir haben diese Beratungen sehr aufmerksam verfolgt und begrüßen die Entscheidung aus Berlin, die beiden großen und elementar wichtigen verkehrsinfrastrukturellen Projekte des Kreises Bergstraße B 38 und B 47 als vordringlich einzustufen. Damit rücken wir unserem Ziel näher, die Maßnahmen der beiden Projekte schnell in die Finanzierung und zeitnahe Realisierung zu bringen“, freut sich Landrat Christian Engelhardt über die Nachricht aus Berlin. „Wir hoffen, dass wir jetzt zügig mit den Baumaßnahmen beginnen können und die beiden Verkehrsadern im Odenwald und Ried entlasten können.“ Neben der Straßenverkehrsinfrastruktur und Strukturentwicklung gehe es vor allem darum, die Ortsdurchfahrten vom Verkehr zu entlasten und die Bürger vor Ort von den seit mittlerweile Jahrzehnte andauernden Belastungen in Form von täglichen Staus, Lärm, Emissionen und Immissionen zu befreien, so Engelhardt.

Allerdings müssten den Finanzen nun auch Taten folgen. Daher appelliert Christian Engelhardt an das zuständige Wirtschaftsministerium, bald nach Rechtskraft des Bundesverkehrswegeplans mit dem Bau der beiden Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen zu beginnen.

Bürgermeister Gottfried Störmer zeigt sich gegenüber unserer Zeitung erfreut, dass die Wichtigkeit des Projekts Ortsumgehung Rosengarten und der B 47-Ausbau bis nach Lorsch anerkannt wird. Leider führe die Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss zu einer zeitlichen Verzögerung. „Ich hoffe auf eine baldige Umsetzung des Projekts nach Ende des Gerichtsverfahrens.“

Horst Werner Schmitt, Ortsvorsteher des Stadtteils Rosengarten, wundert sich, dass die Südumgehung nicht in die höchste Prioritätsstufe „vordringlicher Bedarf plus“ (VB+) eingeordnet ist. „Ich bin enttäuscht und werde auch versuchen, mit Michael Meister und Christine Lambrecht in Kontakt zu kommen.“

Manfred Leiner von der Aktionsgemeinschaft Ortsumgehung Rosengarten (AGOR) teilt auf Anfrage mit: „Zunächst sind wir sehr zufrieden, dass die Einstufung der Südumgehung im vordringlichen Bedarf verankert ist. Das ist die Grundvoraussetzung, dass es weitergeht. Für die AGOR wäre eine Einstufung direkt in VB+ auf jeden Fall besser gewesen, da es den Entscheid der kommenden Finanzierung sofort erleichtert hätte.“ Die AGOR habe schon Kontakt zu der mitverantwortlichen Politik aufgenommen, damit das Projekt Ortsumgehung Rosengarten bis zur endgültigen Festlegung des Bundesverkehrswegplans 2030 doch noch in VB+ kommt. „Bis jetzt läuft, bis auf die Klage der Landwirte, alles in unserem Sinne und somit im Sinne der Bürgerinnen und Bürger aus dem Rosengarten“, meint Manfred Leiner.

 

Mit freundlicher Genehmigung der Lampertheimer Zeitung

www.lampertheimer-zeitung.de

Quelle: Lampertheimer Zeitung vom 27.02.16