Bericht aus Tip-Verlag vom 24.02.2014
ROSENGARTEN – Der von Bürgermeister Gottfried Störmer einberufene „runde Tisch“ tagte im Dorfgemeinschaftshaus Rosengarten am 20. Februar erstmals. Noch vom damaligen Lampertheimer Bürgermeister Erich Maier zugesagt, konnte er nach Vorlage der neuerlichen Verkehrszählung durch Hessen Mobil, dem Nachfolger des Amtes für Straßen- und Verkehrswesen, einberufen werden.
Sowohl die Bürgerschaft, vertreten durch den Ortsvorsteher,Horst-Werner Schmitt, mit Mitgliedern der im Ortsbeirat Rosengarten vertretenen Fraktionen und dem Vertreter der Aktionsgemeinschaft Ortsumgehung Rosengarten (AGOR), Manfred Leiner, als auch Vertreter der Landwirtschaft aus Rosengarten (Ortslandwirt Wolfgang Steeg), Hofheim (Ortslandwirt Martin Bär) und Lampertheim (Ortslandwirt Karl-Heinz Schmidt, Vorsitzender Ortsbauernverband Gerd Knecht und Vorsitzender Regionalbauernverband, Dr. Willi Billau) nahmen die Vorträge zu den Fakten der Referenten der Straßenplaner (Hessen Mobil, Ralf Rothenstein) und der Bodenmanager (Amt für Bodenmanagement, Onno Diddens) zur Kenntnis. Seitens Hessen Mobil wurden die Ergebnisse der letztjährigen aktualisierten Verkehrsuntersuchung vorgestellt. Diese prognostiziert für das Jahr 2025 ein geringeres Verkehrsaufkommen, wie dies noch die Verkehrsuntersuchung von 2006 tat. Die Empfehlung und die Notwendigkeit für den vierspurigen Ausbau der Bundesstraße 47 im Bereich Rosengarten bleiben unverändert bestehen. Es wird davon ausgegangen, dass noch in diesem Jahr der Planfeststellungsbeschluss erfolgt und damit das Baurecht für die Ortsumgehung erlangt wird.
In diesem Zusammenhang äußerten die Vertreter der Landwirtschaft Kritik an der Führung der geplanten landwirtschaftlichen Wege. Eine Querung der geplanten B 47- neu ist mit den Fahrzeugen der Landwirtschaft nicht möglich. Dadurch treten Wegebeziehungen zu den Feldern auf, die deutlich länger werden als bisher.
Vom Amt für Bodenmanagement erfolgte die Vorstellung der beabsichtigten Flurbereinigung. Das geplante Verfahrensgebiet umfasst mit einer Gebietsfläche von ca. 529 Hektar auch Flächen in den Gemarkungen Rosengarten, Lampertheim und Hofheim. Der zu erwartende Landabzug für die Eigentümer im geplanten Verfahrensgebiet liegt derzeit bei nur ca. 2,5 %, da auch die Stadt Lampertheim Flächen zur Verfügung stellt. Der Verlust an landwirtschaftlicher Nutzfläche lässt sich auch durch die Flurbereinigung nicht ausgleichen. Diese bietet der Landwirtschaft jedoch die Chance, insbesondere die Zerschneidungswirkungen der Straße zu mindern.
In der nachfolgenden Diskussion stellten sich relativ schnell die bekannten Positionen auf, die bereits in den letzten Monaten immer wieder vorgetragen wurden. Doch weder die Tunnel- noch die Troglösung konnte von Vertretern von Hessen Mobil als Alternative bestätigt werden. Die Kompromisslinie für eine einvernehmliche Lösung konnte in diesem ersten Treffen noch nicht gefunden werden. Die Vertreter aus der Landwirtschaft sagten zu, ihre Kollegen zu informieren und deren Votum in das nächste Gespräch mit einzubringen.
Die Diskussion verlief trotz streitiger Positionen sehr diszipliniert und an den Fakten orientiert, so dass Bürgermeister Gottfried Störmer den Abend mit dem Zwischenergebnis abschließen konnte, eine gleiche Informationsbasis geschaffen zu haben und die Rückmeldung aus der Landwirtschaft kommen wird, wie eine Kompromisslinie verlaufen könnte. zg
Mit freundlicher Genehmigung des Tip-Verlag Lampertheim
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