Lampertheim – Appell an Landwirte: Klage zurückziehen
04. April 2019 Autor: Uwe Rauschelbach (urs)
Auf rheinland-pfälzischer Seite seien alle Hausaufgaben gemacht worden, sagt der Sprecher der Aktionsgemeinschaft Ortsumgehung Rosengarten (AGOR), Manfred Leiner. So werde die Südumgehung der Bundesstraße 47 auf Wormser Seite in absehbarer Zeit fertiggestellt. Auf hessischer Seite gehe unterdessen der vierspurige Ausbau der B 47 bei Bürstadt voran.
Hierdurch sei zu erwarten, dass der Lampertheimer Stadtteil Rosengarten „von zwei Seiten vom aufkommenden Verkehr unter Druck kommen“ werde. Leiner rechnet auch mit einem Anstieg des Schwerlastverkehrs durch die Fertigstellung der Südumgehung bei Worms. Diese stelle dann eine ideale Anbindung zwischen der A 61 auf rheinland-pfälzischer und den Autobahnen 67 und 5 auf hessischer Seite dar.
Die Blockade der Südumfahrung bei Rosengarten durch die Klage einiger Landwirte sei, so schreibt Manfred Leiner, für die Bürger des Stadtteils nicht länger zu akzeptieren. Das Fortschreiten der Straßenbaumaßnahmen um Rosengarten herum löse im Stadtteil Ängste aus. Der Sprecher der Aktionsgemeinschaft appelliert an die Kommunal- und Kreispolitiker sowie an die Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises, auf die Landwirte einzuwirken, damit diese ihre Klage zurückziehen. urs
Mit freundlicher Genehmigung der Südhessen Morgen 04.04.19
Diese Bauern gehören enteignet! Es geht hier nicht eine private Investition oder ein Neubau eines großen Konzerns. Hier geht es um die Lebensqualität eines ganzen Ortes und um Nerven tausender Verkehrsteilnehmer die immer durch das „Hinderniss“ Rosengarten fahren müssen!
Der Ruf nach Enteignung kommt immer! und natürlich sind es immer die angeblichen staatlichen Interessen, und das wohl der Allgemeinheit…. Selbstverständlich geht es hier um die Lebensqualität der Anwohner, und damit auch um den Wert ihrer Immobilien… dieser wird steigen…. Doch ist dies nur die halbe Wahrheit, die Bürger an dieser Straße haben Jahrzehnte Opfer zu tragen gehabt aufgrund der verfehlten Verkehrspolitik die sowohl für die Anwohner als auch für die Autofahrer nur schmerzlich zu ertragen war.. dabei fließen die Steuereinnahmen aus Kraftstoffbesteuerung und Fahrzeugbesteuerung reichlich übersteigen die Ausgeben für den Straßenverkehr deutlich und leisten einen erheblichen Beitrag zum allgemeinen Haushalt…. Nicht dass letzteres zu kritisieren sei, nur sollte man dann auch dafür sorgen und tut es ja auch dass den Erfordernissen des Verkehrs angemessen Rechnung getragen wird…. nur man tut es wie viele Jahre nach dem Ausbau der Bundesstraße zwischen Bensheim und Lorsch? gefühlt mehr als 40 Jahre zu spät!
Warum Enteignung? ‚Landwirtschaft hat ihren Platz und ist für die Ernährung des Deutschen Volkes unverzichtbar….. Auch se kann öffentliches Interesse geltend machen und auch die Industrie ist im allgemeinen Interesse erforderlich, völlig unabhängig ob dem Erfordernis nun durch eine staatliche oder private Struktur Rechnung getragen wird….. Allerdings sind kleiner private Strukturen typisch handlungsfähiger und schneller als staatliche Strukturen was man hier wider einmal sieht…. Wenn der staat nach Jahrzehnten Vorlauf die rechtlichen fragen nicht geklärt hat ist es wohl schwerlich das versagen derer die in ihren Rechten betroffen sind…. ‚Man mang nun diese oder jene Meinung vertreten, in einem Rechtsstaat sollten Konflikte nach Recht und Gesetz gelöst werden und gegebenenfalls muss vor Gericht gestritten werden… Vielleicht könnten die de staatlichen Gerichte auch etwas schneller arbeiten….. Holzhammermethoden jedenfalls sind ungeeignet…. und die die für Enteignung plädieren sind die die selbst natürlich nicht enteignet werden wollen….. Man hätte ja auch vierspurig
durch den Ort bauen können und die Anwohner enteignet , mit minderen Wertern und der Begründung die Lage ist aufgrund des Verkehrs schlecht! Ihren Aufschrei möchte ich hören!
Manfred Leiner AGOR (Aktionsgemeinschaft Ortsumgehung Rosengarten)
Sehr geehrter Herr Friederich,
Ihr Kommentar in allen Ehren. In vielen von Ihnen genannten Punkten habe ich die gleiche Meinung wie Sie. Zum Schluss erwähnen Sie das Enteignungsprozedere im Bezug auf die Anwohner der B47. Fakt ist das bei dieser Variante eine komplette Häuserreihe abgerissen werden müsste um den nötigen Korridor zu erreichen. Sie werden sicher zugeben müssen das es einen Unterschied macht ein im Besitz befindliches Haus abzureisen für das fast ein ganzes Leben Leistung erbracht werden musste, mit ein paar ha Land zu vergleichen. Meine Eltern haben mit all ihrer Kraft ein Haus an der B47 gebaut. Zu diesem Zeitpunkt war die Ortsdurchfahrt um sieben Meter schmäler und meine Eltern mussten für den ersten Ausbau der B47 3m Garten abgeben. Die Verkehrsbelastung auf der B47 war zu dem Zeitpunkt, als unser Haus gebaut wurde, noch sehr gering, was auf Bildern zu sehen ist die von meinen Eltern gemacht wurden. Es ist auch moralisch nicht vertretbar, wenn ein gewachsenes Dorf durch einen solchen radikalen Ausbau zerstört würde.
Die Umgehung wird kommen, da sie seit Jahrzehnten durch den ständig wachsenden Verkehr schon längst überfällig ist. Jeder Tag der Verzögerung durch die Klage der Landwirte geht zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger im Rosengarten und auch der Autofahrerinnen und Autofahrer.