VERKEHR Zwei Voten und ein Appell, die Ortsumgehung Rosengarten rasch zu bauen
ROSENGARTEN – (cris). Der Bergsträßer Kreistag fordert den Kreisausschuss auf, beim Bund Druck für den Bau der Ortsumgehung von Rosengarten zu machen. Getrennte Abstimmungen über zwei Anträge minderten am Montag aber die Wirkung dieser Willensbekundung.
Die SPD hatte beantragt, den Kreisausschuss damit zu beauftragen, „sich mit Nachdruck für den Planfeststellungsbeschluss zur Ortsumgehung Rosengarten einzusetzen“. Der Lampertheimer Erste Stadtrat Jens Klingler betonte im Kreistag die Bedeutung dieses Teilstücks der B 47 gerade für die autogeplagten Bewohner von Rosengarten.
Der so genannte Planfeststellungsbeschluss, der einem Bau vorangehen muss, war für diesen Sommer versprochen worden. Gearbeitet wird aber erst, wenn der Bund das Geld für seine Bundesstraße gibt. Daher ist es nach Ansicht der SPD „unerlässlich“, dass die Umgehungsstraße mit der Dringlichkeit vB+ in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans kommt; dieser wird noch in diesem Jahr fortgeschrieben.
„Wir stimmen vorbehaltlos zu“, sprach Alexander Bauer für seine CDU-Fraktion. Notwendig sei neben der Umgehung der seit 40 Jahren projektierte vierspurige Ausbau der B 47 zwischen Lorsch und der Rheinbrücke bei Rosengarten.
Vorbehalte kamen dann aber doch ins Spiel – und zwar durch einen Ergänzungsantrag der FDP. Deren Abgeordneter Frank Sürmann schlug vor, zum ersehnten Planfeststellungsbeschluss dazuzuschreiben, wie dieser aussehen soll. Und zwar müssten darin Belange von Naturschutz, Anwohnern und Bauern beachtet werden. Letztere sperren sich seit geraumer Zeit gegen die Umgehung, die einige von ihnen Ackerland kostet. Für die geänderte Fassung bekam die FDP beachtliche 26 Stimmen zusammen; bei drei Enthaltungen ließen aber 38 andere Abgeordnete diesen Antrag scheitern.
Der ursprüngliche Antrag der SPD ging dann mit satter Mehrheit durch. Nahezu halb und halb aufgeteilt zeigte sich die CDU-Fraktion.
Am Rande der Sitzung erklärte ein Abgeordneter unserer Zeitung, warum er dem Änderungsvorschlag der FDP zugestimmt habe: Beim geplanten Neubau einer Eisenbahnstrecke entlang der A 67 poche der Kreistag inklusive CDU-Fraktion darauf, Natur- und Lärmschutz zu beachten. Im Fall Rosengarten könne das nicht einfach ausgelassen werden.
Für die in mehrere Bauabschnitte aufgeteilte B 47 zwischen Lorsch und Worms besteht derzeit nirgendwo mehr Baurecht. Dies erklärte der Kreistags- und Landtagsabgeordnete Peter Stephan (CDU) unserer Zeitung. Für das Teilstück bei Bürstadt war das Planfeststellungsverfahren zwar schon abgeschlossen. Wegen der jahrelangen Verzögerung mangels Mitteln werde derzeit aber neuerlich vom Land Hessen geprüft, ob Lärm- und Umweltschutzstandards eingehalten werden.
Derweil macht Rheinland-Pfalz vor, wie der Ausbau der Ost-West-Achse vorankommen kann. Am Montag wurde bekannt, dass der Bund das Geld für die Südumfahrung der Stadt Worms bereitstellt. Über sie führt die B 47 zur A 61.
Mit freundlicher Genehmigung der Lampertheimer Zeitung