Von Oliver Lohmann
ROSENGARTEN – Die Fahrbahn der Bundesstraße 47 im Bereich Rosengarten ist kürzlich saniert worden, und die ganze Optik hat sich verändert: Die Radaranlagen sind weg, die Schutzplanken auch, Abbiegemöglichkeiten sind weggefallen. Die Aktionsgemeinschaft Ortsumgehung Rosengarten (AGOR) kritisierte diese Veränderungen bei einem öffentlichen Gespräch mit der SPD am Dienstagabend im Alten Rathaus. Das Fazit: Es sei eine Rennstrecke entstanden.
Am westlichen Ortseingang Rosengartens gab es bis vor Kurzem eine Ampel, die es ermöglichte, dass Autos an dieser Stelle in jede Richtung abbiegen konnten. Nun kann man von Worms kommend nicht mehr in die Rheingoldstraße abbiegen, von der Rheingoldstraße geht es nur noch nach rechts, und wer aus der Alten Wormser Straße auf die B 47 will, darf ebenfalls nur noch rechts abbiegen. Für Fußgänger gibt es nur noch eine Drückampel. Der Verkehr wird an dieser Stelle nun seltener aufgehalten.
AGOR-Mitstreiter Manfred Leiner findet die neue Verkehrsführung mit dem Verschwinden der Ampelkreuzung B 47/Rheingoldstraße nicht sinnvoll. Viele Anwohner müssten jetzt Umwege fahren. Und wer aus der Rheingoldstraße nach rechts in Richtung Worms abbiege, sei jetzt gefährdet, denn der Verkehr sei wegen der fehlenden Radaranlage jetzt wesentlich schneller unterwegs. Kritisch sieht er auch die neue Fahrbahn: „Die Straße ist jetzt mindestens 20 bis 25 Zentimeter höher, der Lärm geht so direkt in unsere Gärten.“ Er wünscht sich Tempo 30 auf der Nibelungenstraße, so blieben die Lastwagen im zweiten Gang und seien somit wesentlich leiser.
Was die Starenkästen betrifft, so verspricht die Stadt Lampertheim Abhilfe. Pressesprecher Werner Hahl betonte auf Anfrage unserer Zeitung, es würden „schnellstmöglich“ neue Radaranlagen installiert. Diese funktionierten mit Laser- statt mit Schleifentechnik. Der Termin dafür sei aber noch nicht klar.
Jochen Vogel von Hessen Mobil in Heppenheim wundert sich über die Aussagen der AGOR. Die Änderungen an der Kreuzung B 47/Rheingoldstraße seien mit der Stadt Lampertheim und der Polizei abgestimmt und dienten dazu, dass der Verkehr besser fließen kann, es also weniger Staus gibt. Schutzplanken innerorts seien nicht mehr nötig, weil nun auch der Radweg erhöht sei, und der Bordstein so Schutz biete. Vogel widerspricht Leiner: „Wir haben die Fahrbahn weder erhöht noch verbreitert.“ Die fehlenden Fahrbahnmarkierungen würden nach dem Winter aufgebracht, damit sie dauerhaft bleiben. Und über Tempo 30 müsse sich die Verkehrsbehörde Gedanken machen, dafür sei Hessen Mobil nicht zuständig.
Die von Leiner geäußerte Kritik am Zeitpunkt einer Verkehrszählung im Rosengarten weist Vogel ebenfalls zurück: „Wir müssen bei einer Verkehrszählung den durchschnittlichen werktäglichen Verkehr feststellen, nicht etwa Spitzen wie während der Weihnachtszeit abbilden.“ Für die in der SPD-Versammlung aufgestellte Forderung nach einer Bürgerversammlung sieht der Hessen-Mobil-Sprecher derzeit keine Notwendigkeit.
„Aber wenn die Stadt Lampertheim das wünscht, werden wir gemeinsam mit der Stadtverwaltung Stellung beziehen.“.
Mit freundlicher Genehmigung der Lampertheimer Zeitung